Eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Amsterdams ist das Anne-Frank-Haus (auf Niederländisch „Anne Frank Huis“).
Es ist ein Museum, das hauptsächlich Anne Frank gewidmet ist, einem 16-jährigen deutschen Mädchen jüdischer Herkunft, das Opfer des Holocausts wurde. Sie ist die Autorin von „Das Tagebuch der Anne Frank“, in dem sie ihr Leben während der deutschen Besatzung, ihre Einstellung zum Krieg und zu anderen Menschen sowie ihren überraschenden Optimismus beschreibt. Hier sehen Sie die Habseligkeiten des Mädchens, darunter natürlich auch ihr Tagebuch. Das Museum stellt auch die Geschichte der acht Juden vor, die sich während des Zweiten Weltkriegs mit Anne vor den Deutschen versteckten.
Während der zwei Jahre, die Anne und ihre Familie im Versteck lebten, schrieb das Mädchen ein Tagebuch, das nach ihrem Tod veröffentlicht und in mehr als 70 Sprachen übersetzt wurde und zu einem der bekanntesten Bücher über die Zeit des Zweiten Weltkriegs wurde.
Das Haus, das der Familie von Anne Frank und vier weiteren Personen als Zufluchtsort diente, ist heute ein Museum mit Originalgegenständen, Dokumenten und Fotos aus dieser Zeit. Da die Anzahl der Plätze begrenzt ist, ist auch die Anzahl der pro Tag verkauften Eintrittskarten beschränkt.
Geschichte
Anne Frank wurde am 12. Juni 1929 in Frankfurt am Main geboren. Als 1933 die Verfolgung der Juden in Deutschland begann, zogen Anne und ihre Familie nach Amsterdam. Sie wohnten in dem Gebäude, in dem sich heute das Museum befindet. Hier gründete auch Annes Vater, Otto Frank, sein eigenes Unternehmen. Einige Jahre später kamen jedoch auch die Deutschen in die Niederlande. Infolgedessen waren Otto, seine Familie und vier Freunde 1942 gezwungen, sich im hinteren Teil des Gebäudes zu verstecken. Sie wurden von Freunden und einigen Mitarbeitern von Otto’s unterstützt.
Leider wurden sie am 4. August 1944 verraten und in das Konzentrationslager Bergen-Belsen in Deutschland deportiert. Anna starb, wie die meisten ihrer Angehörigen, im Februar 1945. Nur ihr Vater überlebte den Krieg. Bei seiner Rückkehr in die Niederlande holte Otto Annas Tagebuch ab. Fasziniert von ihrer Geschichte, beschloss er, der Welt diese außergewöhnliche Geschichte zu erzählen. Das Tagebuch wurde erstmals am 25. Juni 1947 veröffentlicht und ist bis heute mehr als 30 Millionen Mal verkauft worden. Im Jahr 1955 wurde ein Theaterstück daraus gemacht und 1959 der Film Das Tagebuch der Anne Frank gedreht, der mit 3 Oscars ausgezeichnet wurde.
Das Anne Frank Haus ist eines der drei beliebtesten Museen in Amsterdam. Sie wird jedes Jahr von mehr als einer Million Menschen besucht. Sie wurde am 3. Mai 1960 eröffnet. Otto Frank, Annes Vater, trug zur Eröffnung und zum Charakter des Museums bei. Er wollte, dass es nicht „nur“ ein Museum zum Gedenken an Anne ist, sondern dass die Besucher verstehen, dass immer noch Menschen auf der ganzen Welt aus verschiedenen Gründen verfolgt werden. Am 28. September 1999 wurde der vordere Teil des Hauses wieder aufgebaut und das Museum wurde von Königin Beatrix wiedereröffnet.
Seit seiner Gründung hat sich das Museum mit schwierigen Themen wie den Menschenrechten und der Behandlung von Menschen unterschiedlicher Hautfarbe und Religion beschäftigt.
Video
Anfahrtsbeschreibung und Öffnungszeiten:
Das Anne Frank Haus befindet sich in der Prinsengracht 263-267 im Zentrum von Amsterdam. Vom Hauptbahnhof aus kann man zu Fuß gehen (ca. 20 Minuten) oder die Straßenbahn (13, 14 oder 17) nehmen und am Westermarkt aussteigen.
Die Attraktion ist täglich geöffnet. Vom 1. April bis 31. Oktober, von 9 bis 22 Uhr. Vom 1. November bis 31. März, von 9 bis 19 Uhr (samstags bis 21 Uhr). Bitte beachten Sie, dass der Zugang zum Museum nur bis 30 Minuten vor Schließung möglich ist.
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