musee juif

Jüdisches Museum

Seit seiner Eröffnung im Jahr 2001 hat sich das Jüdische Museum in Berlin zu einer Hauptattraktion und einem der meistbesuchten Museen der Stadt entwickelt. Es ist auch das größte jüdische Museum in Europa und seine Dauerausstellung bringt dem Besucher zwei Jahrtausende deutsch-jüdischer Geschichte, die Beziehungen zwischen Juden und Nichtjuden sowie die Höhen und Tiefen dieser Beziehungen näher.

Geschichte des Jüdischen Museums

Das Jüdische Museum wurde 1933 in der Oranienurguer Strabe gegründet, aber 1938 vom Nazi-Regime geschlossen. Es wurde 2001 wiedereröffnet und erzählt heute die Geschichte der Beziehungen zwischen Juden und Deutschen sowie zwischen Juden und Nichtjuden über zwei Jahrtausende hinweg.

Das beeindruckende Gebäude des Architekten Daniel Libeskind ist ein Meisterwerk der modernen Architektur und stellt eine Attraktion für sich dar. Die Architektur des neuen Gebäudes ist erstaunlich, mit einer Zickzackform, die zwei Gedankenlinien zeigt. Es ist ein Gebäude voller Symbolik, das seine Architektur mit dem Thema des Museums verknüpft – sein Design, seine Formen, seine Strukturen selbst schaffen Atmosphären nach und erzählen Geschichten.

Für viele erinnert das zickzackförmige Gebäude an den zerbrochenen Stern Davids. Die Fassade des Gebäudes ist mit Zink verkleidet und hat Fenster, die eher schmalen Schlitzen ähneln, und andere mit unterschiedlichen und ungewöhnlichen Formen.

Das Jüdische Museum Berlin besteht aus zwei Gebäuden: einem alten Barockgebäude, in dem sich der Eingang, die Kasse, Räume für temporäre Ausstellungen, Räume für Veranstaltungen, der Museumsshop und ein Restaurant befinden, und einem modernen Gebäude, in dem die Dauerausstellungen untergebracht sind.

Ein unterirdischer Gang führt den Besucher vom Eingang des alten Gebäudes zum neuen Gebäude, wobei letzteres keinen offiziellen Eingang hat.

Die Geschichte der Juden in Deutschland, die Verfolgung und der Holocaust dienten Daniel Libeskind, Sohn jüdischer Holocaust-Überlebender, als Inspiration für den Entwurf des Gebäudes. Der Architekt nennt sein Projekt „Between the Lines“, denn für ihn „handelt es sich um zwei Linien des Denkens, der Organisation und der Beziehung. Die eine ist eine gerade Linie, die jedoch in viele Fragmente zerbrochen ist, die andere ist eine gewundene Linie, die sich jedoch unendlich fortsetzt“.

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Im Inneren gibt es fünf lineare Korridore, die sich vertikal vom Untergeschoss bis zum obersten Stockwerk erstrecken. Diese Korridore werden als „Void“ bezeichnet und sind leere Räume mit nackten Betonwänden. Die Voids sollen an die Leere erinnern, die durch die Zerstörung des jüdischen Lebens in Europa entstanden ist.

In einem dieser Korridore befindet sich das Werk des israelischen Künstlers Menashe Kadishman mit dem Titel „Shalechet“ oder „Gefallene Blätter“: Der Boden ist mit 10.000 Eisengesichtern bedeckt, die alle unterschiedlich sind und Geräusche machen, wenn man auf sie tritt. Dies ist die einzige begehbare „Leere“, aber die anderen sind von bestimmten Punkten in den oberen Stockwerken aus zu sehen.

Nachdem wir die Treppe, die die Gebäude verbindet, hinuntergestiegen sind und das neue Gebäude betreten haben, werden wir drei sich kreuzende Achsen vor uns sehen. Diese Achsen symbolisieren drei Realitäten der Geschichte der Juden in Deutschland:

  • Die „Achse des Exils“ führt ins Freie, wo sich der „Garten des Exils“ befindet. Der Weg dorthin hat leicht geneigte Wände, der Boden ist uneben und wird steil, ebenso wie der Weg immer schmaler wird, bis er schließlich eine schwere Tür erreicht, die in den Garten führt.
  • Der Garten des Exils besteht aus 49 Betonblöcken, auf denen Pflanzen stehen und die in einem Quadrat aufgereiht sind. Der gesamte Bereich hat eine Neigung von 12 Grad, um ein Gefühl der Instabilität und Desorientierung hervorzurufen, was das Gefühl der Vertreibung der Juden aus Deutschland symbolisiert. Die Pflanzen, die auf den Spitzen der Blöcke wachsen, symbolisieren die Hoffnung.
  • Die „Achse des Holocaust“ ist ein Weg, der mit jedem Mal schmaler und dunkler wird und zum „Turm des Holocaust“ führt, einem kalten, geschlossenen, 20 Meter hohen Betonraum, dessen Decke nur eine kleine Öffnung aufweist, durch die ein einzelner Lichtstrahl fällt.
  • Entlang der „Achse des Exils“ und der „Achse des Holocaust“ erzählen Ausstellungen mit Fotos und Objekten die Geschichte von Menschen, die ausgewandert sind, und von anderen, die in ein Konzentrationslager geschickt wurden.
  • Die „Achse der Kontinuität“, die längste der Achsen, enthält eine große Treppe mit sich kreuzenden Betonträgern, die zu den Ausstellungen in den oberen Stockwerken führen. Diese Achse symbolisiert die Fortsetzung der Geschichte, den Weg der Verbindung, der die anderen Achsen überwunden hat.

Auf einer Fläche von 3.000 Quadratmetern zeigt die Dauerausstellung das Leben der Juden in Deutschland vom Mittelalter bis heute. Alles wird mit Dokumenten, Briefen, Fotos, Bildern, Videos, interaktiven Elementen und Alltagsgegenständen wie Möbeln, Geschirr und Kleidung erzählt.

Im Museum gibt es viel über jüdische Traditionen und Kultur zu entdecken, z. B. koschere Küche, jüdische Hochzeit usw. Das Museum hat auch wechselnde Ausstellungen in seinem Programm.

Wie kann man das Museum besuchen?

Das Jüdische Museum ist täglich von 10.00 bis 20.00 Uhr und montags von 10.00 bis 22.00 Uhr geöffnet. Es ist am 24. Dezember und an den jüdischen Feiertagen Jom Kippur und Rosh Hashanah geschlossen.

Preis: 8 Euro für Erwachsene, bis 6 Jahre kostenlos.

https://www.jmberlin.de/

Adresse: Lindenstr. 9-14 – 10969 – Berlin.
U-Bahn: Linie U1, Haltestelle Hallesches Tor; Linie U6, Haltestelle Hallesches Tor oder Kochstraße.
Bus: Linien 248, Haltestelle Jüdisches Museum.

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