new museum berlin

Neues Museum

Das Neue Museum ist Teil eines Komplexes von fünf Museen auf der Museumsinsel im Zentrum von Berlin. Es ist das zweite Museum, das gebaut wurde, da das Alte Museum zu klein geworden war, um die Sammlung von Antiquitäten und Kunstwerken zu beherbergen.

Geschichte

Das Neue Museum war nach schweren Beschädigungen während des Zweiten Weltkriegs jahrzehntelang geschlossen und wurde erst 2009 wieder eröffnet. Das Neue Museum zeigt Sammlungen zur Vorgeschichte, zur Alten Geschichte und zum Alten Ägypten. Und gerade weil seine Stärke in der ägyptischen Sammlung liegt, wird es von vielen als das „Ägyptische Museum“ bezeichnet.

1841 verfügte der preußische König Friedrich Wilhelm IV., dass der gesamte nördliche Teil der Spreeinsel (der Teil, der heute Museumsinsel heißt) „in ein Heiligtum der Kunst und Wissenschaft verwandelt“ werden sollte.

Aufgrund dieses Erlasses und der Notwendigkeit, das Alte Museum zu vergrößern, da es keine Kunstwerke mehr aufnehmen konnte, entwarf Friedrich August Stüler, ein Schüler des berühmten Architekten Karl Friedrich Schinkel, der viele Gebäude in Berlin entworfen hatte, das Neue Museum. Der Bau begann 1843 und 1850 wurde der erste Teil des Museums mit der Sammlung altägyptischer Kunst der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

In den folgenden Jahren wurden die Arbeiten fortgesetzt und neue Abteilungen nach und nach der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, wobei die ethnografische Sammlung 1859 als letzte eröffnet wurde.

Friedrich August Stüler entwarf das Neue Museum in einem neoklassizistischen Architekturstil. Das 105 Meter lange und 40 Meter breite Gebäude hatte wie das Alte Museum eine relativ einfache Fassade. Sein Inneres war jedoch reich verziert – die Säle waren im ägyptischen, griechischen oder römischen Stil bemalt und verziert. Durchgänge verbanden das Neue Museum mit dem Alten Museum und auch mit dem Pergamonmuseum.

Aufgrund des Krieges wurde das Neue Museum 1939 geschlossen und einige Kunstwerke wurden aus dem Gebäude entfernt und an einem sicheren Ort gelagert. Während des Krieges wurde das Gebäude praktisch zerstört, einschließlich der Verbindung zum Alten Museum.

In den Jahren nach dem Krieg wurden mehrere Gebäude restauriert und wiederaufgebaut, doch das Gebäude des Neuen Museums blieb jahrzehntelang eine Ruine. Erst 1997 wurde der britische Architekt David Chipperfield offiziell mit dem Wiederaufbau des Gebäudes beauftragt. Im Jahr 2003 begannen die Wiederaufbauarbeiten.

Die zerstörten Abschnitte und Räume werden strukturell wieder aufgebaut, jedoch nicht als exakte Kopie des Originals. Die Fassade wird sorgfältig restauriert, ebenso wie der Innenraum, aber die „Narben“, die die Ereignisse der Vergangenheit hinterlassen haben, wurden respektiert und bewahrt, sodass die Spuren der Zerstörung noch immer an den Wänden, Säulen und der Decke zu sehen sind. Schließlich wurde das Neue Museum nach 70 Jahren am 16. Oktober 2009 wiedereröffnet.

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Sammlungen des Museums

Seitdem stellt das Museum die Sammlung altägyptischer Kunst, die Papyrussammlung, die Sammlung zur Vorgeschichte und alten Geschichte sowie Objekte aus der Sammlung klassischer Antiquitäten aus. Die Sammlung des Neuen Museums ist schlichtweg riesig.

Die Sammlung zur Vorgeschichte und Alten Geschichte stellt anhand von Relikten und Objekten systematisch und detailliert die Entwicklung der Menschheit von der Steinzeit bis zum Mittelalter dar.

Eines der wichtigsten Stücke der Sammlung ist der „Berliner Goldhut“, ein Kegel aus Gold, der mit kreisförmigen Mustern bearbeitet wurde. Dieser „Hut“ stammt aus der Bronzezeit, d. h. 1000 bis 800 Jahre vor Christus, und wurde in Süddeutschland gefunden. Die Muster auf dem Hut werden als Kalender interpretiert, mit dem man die Veränderungen von Sonne und Mond berechnen und so Mondfinsternisse vorhersagen konnte.

Die Sammlung altägyptischer Kunst zeigt archäologische Schätze aus verschiedenen Perioden des alten Ägyptens, von 4000 v. Chr. bis zur römischen Zeit.

Die Stücke der Sammlung stammen hauptsächlich aus der Zeit von König Echnaton (ca. 1340 v. Chr.) aus Tell el Amarna. Es handelt sich um Skulpturen, Architekturfragmente und nicht zu vergessen die fantastische Papyrussammlung, die Tausende von Papyri umfasst.

Der Star der Sammlung, ja sogar des Museums, ist jedoch Nofretete. In der Mitte eines Raumes, gut sichtbar, steht die Büste der ägyptischen Königin Nofretete, der Ehefrau von König Echnaton, die als „schönste Frau der Welt“ beschrieben wird. Diese wunderschöne Büste ist ein echtes Relikt, dessen Farben noch original und unrestauriert sind. Sie ist das einzige Stück in diesen Museen, das nicht fotografiert werden darf.

Wie man dorthin gelangt

Das Neue Museum ist täglich außer montags von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.

Eintrittspreis: 12€. Es ist ratsam, den Pass für alle Museen der Insel zu nehmen.

Die Eintrittskarten für das Museum können online oder direkt vor Ort gekauft werden. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt und für Studenten gibt es Ermäßigungen.

https://www.smb.museum/museen-einrichtungen/neues-museum/home/

Adresse: Bodestraße 1 – Mitte – 10178 – Berlin.

S-Bahn: Linien S5, S7 und S75, Haltestelle Hackescher Markt.
Bus: Linien 100 und 200, Haltestelle Lustgarten; Linie TXL, Haltestelle Staatsoper.
Straßenbahn: Linien M1, Haltestelle Am Kupfergraben; Linien M4, M5 und M6, Haltestelle Hackescher Markt.

https://goo.gl/maps/fNhDHgtmmePoyPpdA