Der Reichstag, das Gebäude, in dem der Deutsche Bundestag untergebracht ist, ist eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Berlin. Das von Paul Wallot entworfene und 1894 eingeweihte Gebäude im Stil der Neorenaissance hat monumentale Ausmaße: 137 Meter Länge und 97 Meter Breite.
Das Reichstagsgebäude ist mit wichtigen Momenten der deutschen Geschichte verbunden. Am 9. November 1918 rief der Politiker Philipp Scheidemann von einem der Fenster aus die deutsche Republik aus. In den frühen Morgenstunden des 27. und 28. Februar 1933, vier Wochen nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler, geriet das Gebäude unter mysteriösen, nie geklärten Umständen in Brand. Das Feuer zerstörte den Plenarsaal und die Kuppel des Reichstages vollständig. Der Brand diente den Nazis als Vorwand, um mit der Verfolgung ihrer Gegner zu beginnen. Am 30. April 1945, nach der Einnahme Berlins, wurde eine Flagge der Sowjetunion von einem Soldaten auf dem Dach des Reichstages gehisst, um den Sieg über die Nazis zu symbolisieren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, in der Zeit der deutschen Teilung, wurde die Hauptstadt Westdeutschlands die Stadt Bonn, in die die Regierung verlegt wurde.
Das durch Brände und während des Zweiten Weltkriegs stark beschädigte Gebäude wurde zwischen 1961 und 1971 restauriert, wobei die Gestaltung vereinfacht wurde. Das Gebäude wurde ohne die Kuppel restauriert, die am 22. November 1954 gesprengt wurde, um weitere Schäden an dem bereits beschädigten Gebäude zu vermeiden, da die Kuppel sehr schwer war (300 Tonnen Metall).
Die 1961 errichtete Berliner Mauer verlief östlich des Gebäudes, und ein Besuch auf der Reichstagsterrasse, von der aus die Mauer zu sehen war, gehörte gewöhnlich zum Programm ausländischer Staatsoberhäupter, die die Stadt besuchten. Damals beherbergte das Gebäude auch ein Museum über das deutsche Parlament und den Bau des Reichstagsgebäudes.
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Nach der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 wurde beschlossen, dass Regierung und Parlament von Bonn nach Berlin umziehen sollten. Dies führte zu einer neuen Restaurierung, die 1995 begann und 1999 abgeschlossen wurde.
Nach dem Entwurf des britischen Architekten Sir Norman Foster wurde der Plenarsaal mit einer 23,5 Meter hohen Glaskuppel versehen, die über einen spiralförmigen Weg nach oben führt, von wo aus man das Brandenburger Tor und einen schönen Blick auf die Stadt hat.
So besuchen Sie die Parlamentskuppel:
Die Kuppel und die Terrasse des Reichstages können kostenlos besichtigt werden, müssen aber mindestens zwei Tage im Voraus auf der Website des Bundestages angemeldet werden. Es gibt sowohl geführte als auch unabhängige Touren. Wenn Sie sich für die unabhängige Tour entscheiden, können Sie einen Audioguide (ebenfalls kostenlos) in Portugiesisch oder einer anderen Sprache erhalten, der Sie über das Parlament und andere Sehenswürdigkeiten Berlins informiert, die Sie während der Besichtigung der Kuppel sehen werden.
Für diejenigen, die die Kuppeltour nicht im Voraus gebucht haben, gibt es in der Nähe des Reichstags (neben dem Berlin-Pavillon, einem Restaurant und einem Souvenirladen) einen Container, in dem noch eine Last-Minute-Buchung vorgenommen werden kann. Es gibt einen Monitor, der anzeigt, zu welchen Zeiten bis zu den nächsten 2 Tagen noch freie Plätze vorhanden sind. Diese Buchungsstelle ist vom 1. November bis zum 31. März täglich von 8 bis 18 Uhr und vom 1. April bis zum 31. Oktober von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Allerdings gibt es immer lange Warteschlangen, so dass es ratsam ist, über die Website zu buchen, wenn Sie die Kuppel besuchen möchten.
Die Kuppel und die Terrasse sind an jedem Tag der Woche von 8 Uhr morgens bis Mitternacht für Besucher geöffnet, wobei der letzte Einlass um 22 Uhr erfolgt. Am 24. Dezember ist es für Führungen geschlossen und am 31. Dezember ist es ab 16 Uhr geschlossen.
In der Nähe des Reichstags befinden sich einige Verwaltungsgebäude der Regierung, wie das Bundeskanzleramt, das Büro des Bundeskanzlers. An warmen, sonnigen Tagen nutzen die Menschen die große Rasenfläche vor dem Reichstag zum Entspannen. An diesen Tagen kann man Menschen liegen, sitzen, Ball spielen usw. sehen. Hier also ein Tipp, wenn auch Sie sich in die Stimmung der Berliner versetzen wollen.
Wie man dorthin kommt
Preis: Frei
Adresse: Platz der Republik 1 – Tiergarten, 11011 Berlin
S-Bahn: Linien S1, S2, S25, S+U Station Brandenburger Tor; Linien S5, S7 Station Hauptbahnhof.
U-Bahn: Linie U55, Haltestelle Bundestag
Bus: Linie 100, Haltestelle Reichstag/Bundestag
https://visite.bundestag.de/BAPWeb/pages/createBookingRequest/viewBasicInformation.jsf
https://goo.gl/maps/4kmd1jLoCVvBKB53A
